Warum 'Sanity For Dogs'?
Ich war lange Hundetrainer in England, wo ´sanity´so viel heisst wie klar, entspannt, ausgeglichen, zufrieden und gelassen in Geist und Verstand.
Wenn ein Hund unkontrolliert und allzu stürmisch ist, ist er nicht ungedingt ein ausgeglichener Hund. Ursache hierfür liegt in der Regel nicht beim Hund selbst, sondern oft in der mangelnden Erziehung und Führung durch den Besitzer. Hunde brauchen mehr als gutes Futter, Liebe und Bewegung. Sie brauchen ein gewisses Mass an Struktur und Regeln, um respektvoll und gehorsam zu sein. Je intelligenter die Hunderasse (z.B. Arbeitsrassen), desto mehr Fokus und Struktur brauchen sie, um ihren Besitzer wirklich ernst zu nehmen. Jeder weiss, dass mentale Stimulation für diese Rassen ganz besonders wichtig ist, damit sie nicht nur köperlich, sondern auch geistig ausgeglichen (´sane´) sind. Man kann mit einem Hund fünf Stunden spazierengehen und er kann trotzdem noch unerfüllt sein; genauso wie Kinder, die in Schule oder Ausbildung unterfordert sind. Je intelligenter die Rasse, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es ohne diese ´Inspiration´ und Struktur Verhaltensprobleme gibt (wie z.b. exzessives Hochspringen, Bellen, oder zerstörerisch im Haus). Man kann Hunde auch überstimulieren. Ein Beispiel hierfür ist unkontrolliertes Werfen von Tennisbällen, was Gift sein kann für Rassen, die bestimmten Fokus, Anweisung und Aufgabe brauchen. Wenn ich meinen nahezu perfekt trainierten Hund einen Ball nach dem anderen werfe, ohne es mit Ruhe, Abwarten, klarer Struktur und Kommando zu verbinden, verliert er im Handumdrehen seinen Gehorsam. Es geht nur noch um den Ball, in fast obsessiver Art, der Mensch tritt völlig in den Hintergrund, wird im wahrsten Sinne des Wortes zur ´Ballwerf- oder Leckerli-Fütter-Maschine´ dezimiert. Hunde sind von Natur aus - wie auch im Rudel - dazu geboren, zu jemanden mit Führungsqualität aufzusehen, sich unterzuordnen, die Kontrolle abzugeben; und damit auch gehen lassen und relaxen zu können. Arbeitsrassen brauchen diese Führung ganz besonders. Ähnliches gilt für Hunde aus dem Tierschutz, die sich leider viel zu oft und viel zu früh eine sehr dicke Haut und extreme Selbständigkeit zulegen mussten. Hier gilt es natürlich anfangs mit viel Liebe und Feingefühl eine Vertrauensbasis zu schaffen. Dann jedoch auch nicht den Zeitpunkt zu verpassen, zu lehren was vom Besitzer gewünscht und nicht gewünscht ist. Ein bereits etablierter Jagdtrieb ist zum Beispiel zeitnah und fokusiert zu addressieren. Das Gleiche gilt z.B. für ungewünschtes Verhalten gegenüber Radfahrern, Joggern, Autos etc. Ob Angst, Unsicherheit, territoriales Verhalten oder schiere Dominanz hinter dem Verhalten steht, es gehört addressiert. Bei Hunden mit aggressiven und ängstlichem Verhalten, ist selbstbewusste und klare Führung des Besitzers besonders wichtig, um dem Hund zu vermitteln, dass alles unter Kontrolle ist und sie nicht die Abwehrposition übernehmen müssen. Rückruf, Leinenführigkeit, Gelassenheit, Aufmerksamkeit und Gehorsam sind Dinge die müssen jedem Hund erstmal beigebracht werden. Dies erfordert am Anfang Zeit, Engagement und Energie, aber zahlt sich in der Regel aus in dem ausgeglichen und gehörsamen Hund, den man dadurch bekommt. Oft reichen nur ein paar Stunden aus, um dem Besitzer die Grundprinzipien des Hundetrainings zu erklären. Ich rate jedem sehr zeitnah nach dem Erhalt des Hundes, mit dem Training zu beginnen, bevor sich schlechte Gewohnheiten einschleichen. Das Hundewohl steht für mich hier ganz klar im Vordergrund: Verhaltensprobleme oder Ungehorsam des Hundes sind nur selten (ausser z.B. bei Trauma oder Krankheit) ´Schuld´ des Hundes. Ich bin ein grosser Befürworter, auch Kinder ganz früh in das Hundetraining miteinzubeziehen. Wenn alle Kinder früh lernen würden, wie man mit Hunden kommuniziert und sie trainiert, hätten wir eine bessere Welt, für Hund und Mensch. An overexcited boisterous dog running around with little response to its owner is not necessarily a well-balanced, sane or happy dog. Dogs need much more than good food, love and physical exercise. They need rules and boundaries but most importantly respect for their owner to be a well-balanced dog. This is particularly important for intelligent and working breeds for whom focus, structure and mental stimulation tends to be essential for their sanity. Many dog breeds are born to serve or at least born to follow. Just like children, if a dog can look up to someone with authority, confidence and in control, someone they can not only love but respect and trust as their leader they learn to feel save, calm, balanced, relaxed. In this state of mind then also happy to submit, letting go of potential anxiety or aggression. You can walk a dog for several hours a day or always have it with you but it can still be unbalanced and bored. The more intelligent a dog the more likely it will have issues if unchallenged and untrained. Just like understimulated children can develop unwanted behaviour. Just like children most dogs thrive of structure and mental stimulation. Without it they can easily act out, become distructive and uncontrollable. Dogs can also be overstimulated. For example excessive throwing of tennis balls can make dogs hyper and over-excited. They lose focus on their owner, don't even realise the owners is there, stop listening. It is important to remember that, unless the dog has a medical condition or has experienced severe trauma, disobedience and 'craziness' are hardly ever the dog's fault. Equally important is that before a dog can understand what we want we need to teach it what we humans expect, how we want it to behave, what we appreciate and what we don't. If I could make a wish every dog owner (esp. first time owners) would have a few training sessions at the very start. If you establish a sound foundation early on (recall, sit, stay, heel work) you are much less likely to encounter issues later on. I am an advocate of getting the whole famiiy involved in the training process. If all children learnt early on how to communicate with, handle and train a dog they would be excellent dog owners to any dog later on in their lives. This would make this planet a much better place for dogs which is precisely my mission and ambition. |
SANITY:
Soundness of Mind. Judgment and Reason. Mindfulness. Rationality. Stability. Normality. Focus. A good foundation for obedience. In Deutsch so viel wie ausbalanziert, gelassen, klar und zufrieden im Kopf. Eine Gute Basis für Gehorsamkeit. Antonyms: Mentalness. Craziness. Confusion. Often reasons for disobedience. Das Gegenteil: unausgeglichen, durcheinander, unstrukturiert, unklar. Oft Gründe für mangelnde Gehorsamkeit. |